GEMEINDE BADBERGEN
Geschichtliches
Das Kirchspiel Badbergen ist der Kern des Artlandes. Der
gute Boden ließ hier schon vor Jahrhunderten ein tüchtiges
und selbstbewusstes Bauerntum entstehen, dessen stattliche
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Fachwerkhöfe zu den schönsten in Deutschland zählen.
1175 wird der Ort erstmals unter dem Namen „Padberge“
erwähnt.
Der Name weist auf eine Gründung während
der Sachsenzeit hin. Wahrscheinlich wurde die Siedlung auf
einer Bodenwelle („bergen“) im Hasetal angelegt. Die Silbe
„pad“ ist auf die plattdeutsche Bedeutung „pad“ = Pfad/
Weg zurückzuführen. Der Ortskern Badbergens liegt an
einer alten historischen Verbindungsstraße von Osnabrück
nach Quakenbrück. Hier entwickelte sich eine Reihensiedlung.
Im Zentrum des Dorfes steht die aus dem 13. Jahrhundert
stammende St. Georgskirche. Ihr ältester Teil zeigt noch
romanische Formen. Eine Besonderheit dieser aus Bruchsteinen
erbauten Kirche ist der achtseitige Unterbau des
Kirchturms.
Schon früh entwickelte sich Badbergen zu einem Ort der
Handwerker und Kaufleute mit einem reichhaltigen Angebot.
Die landwirtschaftlichen
Betriebe mit ihren stattlichen
Fachwerkbauten liegen in den zur Einheitsgemeinde Badbergen
gehörenden Ortsteilen Grönloh, Groß Mimmelage,
Grothe, Langen, Lechterke, Vehs, Wehdel und Wulften.
Im Jahr 1876 erhielt Badbergen den Bahnanschluss, in Folge
dessen sich zahlreiche Gewerbe- und Industriebetriebe
ansiedelten. Noch heute zeugt die Fleischwarenfabrik
„Artland-Convenience“ vom industriellen Aufschwung der
Kommune. Das Unternehmen ist nach wie vor größter Arbeitgeber
am Ort.
Die Landwirtschaft nahm in dieser Zeit einen regen Aufschwung,
der jedoch durch die Auswanderungswelle
nach
Amerika und verschiedene andere Faktoren stark beeinflusst
wurde. Im 20. Jahrhundert setzte in der Landwirtschaft
ein grundlegender Wandel ein, in der Menschen
durch Maschinen ersetzt wurden.
Den Zweiten Weltkrieg überstand die bäuerliche kulturhistorische
Bausubstanz des Artlandes relativ unbeschadet.
Im Kirchspiel Badbergen blieben die meisten der jahrhundertealten
Höfe unbeschädigt. An die ehemalige jüdische
Gemeinde erinnert noch der historische Friedhof in Grothe.
Badbergen heute
Weit über die engere Umgebung hinaus ist die bäuerliche
Bau- und Wohnkultur des Artlandes bekannt. Besonders in
der Einheitsgemeinde Badbergen sind noch viele der alten
Höfe mit ihren wunderbaren Fachwerkgiebeln zu bewundern.
Wer in ein Artländer Bauernhaus eintritt, wird überrascht
sein von der Größe und der Fülle alten bäuerlichen
Hausrates. Vor allem die antiquaren Möbel mit ihren kunstHof
Elting-Bußmeyer, Badbergen-Vehs